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Dragrace History
Der
Coolchevy ist schon lange mit dem Dragracing Virus
infiziert. Zu der Zeit als wir noch zur Schule gingen war
Geld natürlich knapp und weil man da schon amerikanische
Autos fuhr waren Teile noch nicht so einfach zu bekommen wie
heute. Entweder schlechte Qualität oder überteuert oder
beides. Die Dragraces am damaligen Österreichring waren
daher eine jährliche Pilgrimage die man machen musste und
man feuerte halt seine Lokalmatadoren an. So richtig vorne
dabei war man natürlich nie. Aber es gab da einen schwarzen
Jeep CJ7 aus Deutschland der alles dominierte, der war fast
nicht zu knacken. Das wäre was, so einen Jeep müsste man
haben.
Fast forward 10 Jahre...
Zehn Jahre Auslandsaufenthalt in Asien, USA und sonst noch
wo haben meinen Autobazillus (US-Cars natürlich, was sonst)
beinahe gekillt. Und, ich leite auf einmal eine
Serviceabteilung eines US-High Tech Konzerns in Deutschland
und es hat mich dorthin verschlagen. Da ruft mich ein in der
Nähe wohnender Freund an ich müsste mir unbedingt seine
Neuerwerbung ansehen, er habe da so einen Jeep gekauft und
der ist ihm irgendwie unheimlich - dieser hat ihn bei der
Probefahrt abgeworfen. Das musste ich sehen und was sehe
ich, genau obigen ex-Michael Schmitt Jeep der so ziemlich
alles mal dominierte. Inklusive aller alten Participant
Sticker der Österreich und Hockenheim Drags. Das war es und
20 Minuten später gehörte der Jeep mir.
Erstes Motoreinstellen und anschließende Probefahrt mit
MOPAR Heri onboard, und wir werden beim langsamen aufziehen
im 3ten Gang so von 80 km/h weg ohne Vorwarnung einfach
abgeworfen und landen gleich mal in der Wiese neben der
Strasse. Die großen Augen des Bauern auf seinem Traktor der
grad zufällig entgegen-kam werden wir auch nicht so schnell
vergessen. Allright, wir waren alle beeindruckt. Was folgte
waren Teilnahmen und Siege bei unzähligen
Beschleunigungsrennen.
Alle Jahre wurde etwas umgebaut bis er zum reinrassigen
Dragster mutierte und Gegner in den Suizid trieb. Alles im
Eigenbau da blieb kein Stein auf dem anderen. Wir hatten
stückweise dem Wagen alle seine Allüren genommen und mit dem
neu gebauten 460 ci Motor lief das wie ein Schweizer
Uhrwerk. Start – Sieg war die Norm. Bis wir eines Tages den
Wagen in die 9.50er prügelten, da war dann klar das sein
Limit erreicht worden ist.
Denkpause...
Irgendwie wurden Kontakte zu David Vegter geknüpft der
seinen 68er Camaro seines Force-of-Habit Teams verkaufen
wollte weil er in Richtung Pro Modified aufsteigen wollte.
Wir wurden uns einig und darum Anhänger gesattelt und auf
nach Hilversum den Camaro als Rolling Chassis zu holen. Es
wurde dann die Technik vom Jeep in den Camaro transplantiert
und die ersten Laufversuche unternommen. Der Anfang war
natürlich etwas schwer, alles schien anders zu
funktionieren, nichts wollte anfänglich gehorchen. Fakt ist
das ein SuperGas oder SuperComp Wagen völlig anders
eingestellt ist und seine 4-Link Einstellung, die
verwendeten weichen Anti-squat Werte und harten Federhärten
sowie steife Slicks für unsere Strecken einfach unbrauchbar
sind. Ein SuperGasser sucht ein Auto das absolut keine
Eigenreaktionen zeigt und immer völlig gleich neutral
reagiert – wir hingegen müssen ein jedes Quentchen Grip
herauskitzeln und oft völlig unübliche Wege gehen. Kurzum,
die Rechnung das vom Jeep erlernte einfach so 1:1 umzusetzen
funktionierte nicht.
Aber ein erstes 9.30/255 zeigt schon mal wo es hingeht. 2007
wird es weiter vorangehen, wir wissen was zu tun ist.
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